Ist eine gute Eingewöhnung bei der Tagesmutter wichtig für den Schulanfang?

Für viele Kinder steht jedes Jahr, meist um den Sommer herum ein neuer Lebensabschnitt an. Sie werden in Fremdbetreuung gegeben, zu einer Tagesmutter, in den Kindergarten, oder auch in die Schule. Dieses ist für alle Beteiligten aufregend und sollte mit einem schönen Gefühl verbunden sein. Um es den Kindern zu ermöglichen Diesem fröhlich und ohne Angst entgegensehen zu können ist es wichtig, , denn hier werden die ersten wichtigen Schritte bzgl. Trennung erlebt und gegangen. Und das ist jetzt wichtig für ein Schulkind? Eindeutig ja!

Die allererste Eingewöhnung bspw. bei einer Tagesmutter ist ein sehr wichtiger Meilenstein, um spätere „Trennungen“ gut meistern zu können. Das Ziel einer guten Eingewöhnung ist es, dem Kind einen seichten Übergang zu einer weiteren Bindungsperson (Kindertagespflegeperson), außerhalb des direkten Familienkreises, zu ermöglichen.In Anwesenheit der bisherigen Bindungsperson lernt das Kind die neue Umgebung und neue Bindungsperson kennen.Die Personensorgeberechtigten sind also der sichere Hafen, die Halt gebende Person, von dem aus das Kind selbständig erkunden und entdecken kann. Die Kindertagespflegeperson ist während dieser Zeit bemüht vertrauensbildende Interaktionen mit dem Kind herbeizuführen.

Nachdem das Kind Vertrauen zu der neue Bindungsperson gefasst hat, übernimmt nun langsam die Kindertagespflegeperson alle wichtigen Aufgaben in Bezug auf die Versorgung des Kindes.
Je nach Temperament des Kindes und anderer Faktoren, die die Eingewöhnung beeinflussen, kann diese Eingewöhnungszeit unterschiedlich lang sein.

Bei Lütt & Plietsch orientiere ich mich an dem bewährten Berliner Phasen-Modell , welches wie im Folgenden beschrieben abläuft.

  1. Besuch für 1-2 Stunden
    Während dieser Zeit wird dem Kind Halt gegeben, wenn es ihn sucht. Ansonsten ist das Verhalten der Bindungsperson (Mama, Papa, …) eher passiv, d.h. kein animieren des Kindes zum Spielen/Entdecken.

  2. Erste räumliche Trennung
    Nach der Ankunft wird mit einer netten Verabschiedung und Überreichung eines Beruhigungs-Objektes in Form eines Schnullers, Kuscheltieres oder Ähnlichem die Kindertages-
    pflege für ca. eine halbe Stunde/ Stunde verlassen.

  3. Eingewöhnung
    Nun wird schrittweise die Trennungszeit erhöht. Dieses kann in guten Fällen innerhalb von 6 Tagen von statten gehen. Im Regelfall beträgt die Zeit bis zu 2 Wochen. Nur in Einzelfällen werden 3 Wochen benötigt.

  4. Schlussphase
    Nach dem Bringen wird das Haus verlassen. Eine Abrufbereitschaft, ist in den ersten ein bis zwei Wochen von Nöten, falls die Bindung noch nicht ausreicht, um das Kind in eventuell auftretenden Extremsituationen zu beruhigen.

Tipps für die Eltern zur Eingewöhnung, ohne Tränen und Geschrei

  • Versuchen Sie sich nicht mit anderen Kindern oder Spielzeug zu beschäftigen
  • animieren Sie Ihr Kind nicht von sich aus zum Spielen
  • lassen Sie Ihr Kind eigenständig entdecken und spielen, bieten Sie aber den Anker in Bedarfs-situationen für Ihr Kind bitte geben Sie ihrem Kind
  • immer ein Beruhigungsobjekt, wie bspw. ein Kuscheltier, Schnuller, Flasche, „Schnuffeltuch“ oder ähnliches mit

Ich wünsche allen einen großartigen Start in den eventuell neu anstehenden Lebensabschnitt, sei es bei der neuen Tagesmutter, im Kindergarten oder der Schule.

Meike Onusseit von LÜTT & PLIETSCH