Mein Weg zur intuitiven Ernährung

Vor einigen Jahren zog die Achtsamkeit in mein Leben ein. Ich spürte, wenn ich mich wirklich auf eine Sache konzentriere und diese achtsam ausführe, dann fühle ich mich viel ausgeglichener und ich koste den Moment viel mehr aus. Aber wie das dann auch immer so ist, verfiel ich in alte Muster. Aber zum Glück stieß ich vor einiger Zeit auf das Programm von Mareike Awe. Ich wusste irgendwie intuitiv, dass mir dieser Weg guttun würde. Doch leider fand ich das Programm damals zu kostenintensiv. Irgendwann hörte ich dann ihren Podcast und bekam mit, dass sie demnächst ein Buch herausbringen würde. Ich fieberte der Veröffentlichung entgegen und begann zu lesen. In dem Buch geht es darum, dass man wieder lernt auf die Bedürfnisse des Körpers zu hören und achtsam zu sein.

So begann ich im Februar 2020, mich intensiv mit der intuitiven Ernährung auseinander zu setzen. Anfangs war es wirklich schwer, mich darauf zu konzentrieren langsam und bewusst zu essen. Bei dieser Ernährungsweise kostet man das Essen so wirklich in seinen ganzen Zügen aus. Du spürst mit allen Sinnen.

Was esse ich? Was nehme ich wahr? Frag dich auch: Tut mir das gut? Schmeckt mir das? Viel zu lange hast du dir verboten, leckere Dinge zu genießen. Wenn mal wieder der Griff ins Süßigkeiten Fach ging, schobst du dir die Schoki oder zwei einfach in den Mund ohne zu schmecken oder wahrzunehmen, was du da gerade gegessen hast. Ja und tat dir das wirklich gut? Meistens kannst du dich auch gar nicht mehr daran erinnern, was du im Laufe des Tages zu dir genommen hast. Es geht hier wirklich nicht um das Kalorien zählen, sondern darum, mit seinem Körper Freundschaft zu schließen und ihm das zu geben, was er am meisten braucht. Du kannst alles essen so lange es dir schmeckt, guttut und du wieder gesättigt bist. Auch Süßigkeiten darfst du genießen.

Du verspürst also Hunger. Dein Körper signalisiert dir dies. Aha, du nimmst es wahr und fragst dich: Auf was habe ich jetzt Hunger? Du hörst in dich hinein. Egal wie spät es ist, ob es kohlenhydrat- oder fettreich ist. Du spürst, auch beim Essen bekommt mir das gut oder nicht. Du bereitest dir also liebevoll und achtsam deine Mahlzeit zu, setzt dich an den Tisch, legst dein Handy beiseite und schaltest alle Störenfriede (Instagram, Facebook oder alles, was dich noch ablenken könnte) aus, konzentrierst dich auf diesen Moment, nimmst achtsam wahr, was du da eigentlich isst und wie es dir schmeckt.

Langsam führst du die Gabel zu deinem Mund und schmeckst die vielfältigen Nuancen, machst immer mal wieder Pausen, legst das Besteck zur Seite. Ich kann dir sagen, du kostest deine Mahlzeit viel mehr aus und schaufelst nicht alles in dich hinein. Du spürst, wann du satt bist, der letzte Bissen schmeckt nicht mehr ganz so gut wie der Erste. Außerdem hat mir der Gedanke geholfen: Ich kann jederzeit essen, wenn ich wieder hungrig bin. Du merkst also, dass du satt bist und hörst einfach auf zu essen. Ja, das hört sich vielleicht doch nicht ganz so leicht an.

Es hat bei mir auch einige Monate gedauert bis ich so achtsam gegessen habe. Wie viele Jahre deines Lebens hast du anders gegessen? Als Kind hast du noch intuitiv gegessen. Du hast gegessen, was du wolltest und hast dann aufgehört, als du satt warst. Doch im Laufe deines Lebens verlernst du, auf die Bedürfnisse deines Körpers zu hören. Du lauschst nicht und fragst dich nicht, was würde mir jetzt guttun? Nein, du greifst dann einfach zur Schoki und denkst, dass deine Probleme alle gelöst sind. Aber Fehlanzeige. Deine Probleme lösen sich leider nicht in Luft auf und du fühlst dich vielleicht nur für einen kurzen Moment gut. Aber dann plagt dich einfach das schlechte Gewissen. Oh, nein. Ich hatte mir doch vorgenommen nicht mehr so viele Süßigkeiten zu essen oder gesünder zu essen. Du machst dir solche Vorwürfe und bist in einem Diätteufelskreis gefangen. Das Gewicht steigt immer weiter an und du fühlst dich einfach jeden Tag schlechter, wenn du auf die Waage steigst. Das Gefühl wieder mal versagt zu haben. Nicht diszipliniert gewesen zu sein, ja, das nagt an dir. Ja, aber morgen. Da mache ich alles anders, sagst du dir. Fehlanzeige.

Morgen ist es genauso wie die letzten Male auch. Du schämst dich und verurteilst dich dafür, wieder schwach gewesen zu sein.
Aber hier schafft die intuitive Ernährung Abhilfe. Du lernst, mit deinem Körper zu kommunizieren und ihn zu fragen, was er jetzt braucht. Also, wenn du ein schlechtes Gefühl hast, dann bekämpfe es nicht mit Schoki und Co, sondern frage dich: Was würde mir jetzt guttun? Manchmal ist es Sport, eine Umarmung, ein Gespräch, ein leckerer Tee, ein warmes Bad etc. Dein Körper ist nämlich so viel schlauer als du denkst.

Wenn du zum Beispiel anstatt Kohlenhydraten Salat gegessen hast, dann signalisiert er dir dies. Also wenn du Lust hast, Süßigkeiten zu essen und dies nicht aus einem schlechten Gefühl heraus tust, dann „darfst“ du den Schokoriegel mit allen deinen Sinnen genießen. Meistens ist es bei mir so, dass ich den Schokoriegel nicht ganz aufesse, weil ich mich einfach rundum wohlfühle und das Bedürfnis gestillt wurde. Wenn also auch zum Beispiel beim Abendbrot etwas übriggeblieben ist, dann stelle ich es in den Kühlschrank und genieße es halt zu einer anderen Uhrzeit.

Ich finde es so klasse, denn du isst nicht stur nach einem Plan, sondern isst dann, wenn du hungrig bist und hörst auf, wenn du satt bist. Die intuitive Ernährung hat mein Leben verändert. Ich mache mir keine Gedanken mehr um das Kalorien zählen, ich wiege mich nicht mehr und fühle mich dadurch viel freier. Ich habe dadurch ein Stück an Lebensqualität gewonnen. Ich kann dieses Konzept jedem ans Herz legen. Es ist natürlich noch nicht alles, was du in diesem Buch lernen kannst, aber dies ist ein Teil davon.

Bericht: Luanne