Von der Höhlenmalerei bis zur Graffiti

Wir sind alle Künstler*innen

Landläufig heißt es, Kunst kommt vom `Können´. Das stimmt im allgemeinen gesprochen auch so, wäre aber zur Bestimmung des Begriffes `Kunst´ zu allgemein und nicht unbedingt treffend genug erklärt.Der Schmied zum Beispiel, ein Schreiner, ein Schokolatier, die Friseurin, ein Schneider, die Elektrikerin usw. überhaupt alle Handwerks-Berufe oder viele aus den Herstellungs-Branchen tätigen Menschen stellen Tag für Tag etwas „Neues“ her und sind kreativ dabei.

Sind sie damit schon Künstler? Nur weil sie alle etwas „Neues“
schaffen/ erschaffen ? Ganz salopp gesprochen: Nein. Denn wir alle können Künstler, Künstlerinnen sein, besser werden. So meint es: ein sehr bekannter Kunst Professor – leider zu früh verstorben – namens Joseph Beuys. Dieser hat an der Kunsthochschule zu Düsseldorf gelehrt und `seine Feststellung´ in die Welt geschickt, dass „jeder Mensch ein Künstler ist“.

Wie hat er das eigentlich gemeint ? Wie haben wir das richtig zu verstehen? Ganz einfach ist das Beantworten dieser Fragen nicht. Profan gesprochen ist jede/r von uns mit seiner Geburt ein kleines `Kunstwerk´ daselbst in unserer Welt. Jede/r von uns wurde sehr individuell gestaltet: Blond, brünett, braun- oder blauäugig, groß oder zierlich, wie immer auch, eben sehr unterschiedlich und einzigartig und damit aus einer `bestimmten Sichtweise heraus´ sehr liebenswürdig und modern gesprochen divers, ja künstlerisch.
Wir haben nur – in unserer Alltäglichkeit – vergessen diese Dinge, so zu sehen. Richtig betrachtet sind wir alle kleine „diffizile“ oder eben große „robuste“ `Kunstwerke´, die da umherlaufen – wenn wir uns das einmal richtig fantasievoll vor Augen halten wollen. Das hatte Beuys mit seinem oben genannten Ausspruch, seinem Plädoyer für die Kunst, aber nicht unmittelbar aufzeigen wollen. Er geht davon aus, dass wir Menschen die Fähigkeit besitzen, uns selbst – in unterschiedliche Richtungen und auf diverse „Kunst-weisen“ verwirklichen können – wenn zum einen das Umfeld, zum
anderen die entsprechende Bildungs-Ebene gegeben ist. Das ko-gnitive, also der Geist in uns Menschen unterscheidet uns von anderen existierenden Lebewesen auf diesem, unserem Planeten.

Können Tiere kreativ sein? Wissenschaftler haben Versuche un-ternommen, haben aber keine eindeutigen Aussagen zur „Tierischen Kreativität“ feststellen können. Selbst wenn Schimpansen Bilder malen, deutet dieses nicht darauf hin, dass sie `künstlerisch schaffen´. Beuys stellt fest: Jeder Mensch trägt schöpferische Talente und Begabungen in sich. Diese Talente – auch Neigungen – sind in uns so angelegt, dass wir sie selbst entdecken müssen und uns abfordern sollten. Können wir dies , können wir auch Kreatives wie Künstlerisches schaffen. Der Vorteil schöpferische Eltern wie Freunde oder kreative, fantasievolle Menschen in unserem Umfeld zu haben, können diese „schöpferische Entdeckungen“ vorantreiben.

„Alle Menschen können Künstler*innen werden, wenn sie dann ihre all umfassenden Fähigkeiten in sich, an sich, entdecken“. Hier steckt eine kleine Wahrheit und ein Teil der Antwort zur oben erwähnten `Provokation´ von Beuys, uns alle Menschen zu `Künstlern´ zu küren. „Probiert Euch aus, Macht etwas für E u c h Kreatives. Lest über Kunst und Kreativität (auch wenn Ihr es noch nicht richtig versteht) Die Praxis und die Theorie erschließen sich dann sehr schnell von selbst. Die eigenen k l e i n e n Erfolge spornen Euch an. Besucht z.B. Kunst-Ausstellungen, Kunsthallen und Galerien, schaut Euch Skulpturen und andere Kunstwerke in Parks auf Straßen und Plätzen an… Die Volkshochschulen bieten sehr adäquate „schöngeistige“ Kurse an !“

Und… Ihr werdet mit der Zeit feststellen, KUNST MACHT SPASS und diesen SPASS KÖNNT IHR ERLEBEN. Und vielleicht in Euch Fähigkeiten entdecken und entfachen. Kunst kommt von Können, denn jede/r könnte sie, wenn er/sie nur wollte.

Mit einen Kreativen Gruß

Euer Willy