Nahwärme und ein werbefinanziertes Fahrzeug für die Kirchengemeinde Gettorf

Mehr Mobilität und Energiesparen stehen bei der Kirchengemeinde Gettorf ganz oben auf der Tagesordnung.

Mit einem neuen Opel Vivaro ist der erste Punkt schon abgehakt und spart der Kirchengemeinde kräftig Geld. 17 Firmen aus der Umgebung, darunter die Bioenergie Gettorf, Tischlerei Christoph Arp, Isarnho Farms, Garten-Baumschule Dittmann und Edeka Johannsen, haben das Kleinbus-Projekt mit ihrer Werbung auf dem Fahrzeug möglich gemacht. „Dank der Finanzierung dürfen wir das Fahrzeug fünf Jahre kostenfrei nutzen und müssen nur die laufenden Kosten für Sprit, Steuer und Versicherung selbst tragen.“, sagt Pastor Frank Boysen.

Die Firma Drive Marketing hatte der Kirchengemeinde vor knapp zwei Jahren das Projekt vorgestellt und sich um die Finanzierung durch Werbung gekümmert. „Jetzt steht der Kleinbus für alle Bereiche der Kirchengemeinde zur Verfügung.“, sagt Pastor Björn Ströh.

In der Jugendarbeit profitieren die rund 200 Pfadfinder, die Konfirmanden und der Jugend- und Kinderchor, auch in der Seniorenarbeit soll der Bus eingesetzt werden und für Servicefahrten zu den Gottesdiensten. Bei der offiziellen Übergabe am Mittwoch bedankten sich die Pastoren bei den Unterstützern. „Wir versuchen, an allen Stellen Geld zu sparen“, erklärt Boysen ein wesentliches Ziel.

Gleichzeitig gibt es für die Kirche einen Klimafahrplan, der umgesetzt werden muss. Man sei sich der Verantwortung bewusst, zur Energiewende beizutragen. Vor gut vier Jahren hätten die Überlegungen dazu begonnen. Mit den Heizungen in der Kirche, den Pastoraten, dem Gemeindehaus und den Kindergärten habe man einen großen Kostenfaktor ins Visier genommen.

„Dabei haben wir festgestellt, dass man Einsparungen und Klimaschutz durchaus miteinander verbinden kann.“, so Boysen.

Da aufgrund des Alters eine Erneuerung der Heizungsanlage ansteht, habe man beschlossen, auf Nahwärme der Bioenergie Gettorf zu setzen. Zum einen spare man so die Kosten für eine neue Heizungsanlage, zum anderen sei man mit einer Entscheidung gegen fossile Brennstoffe dem gesteckten Ziel der CO2-Neutralität ein großes Stück nähergekommen. „Die Umweltbeauftragte des Kirchenkreises Rendsburg-Eckernförde hat uns bestätigt, dass wir mit dem Nahwärmeprojekt führend im Kirchenkreis sind und in Sachen Klimaschutz als gutes Beispiel vorangehen.“, erklärt Boysen. Auch finanziell profitiert die Gemeinde, angesichts der aktuellen Gaspreise dürfte die Einsparung über zehn Jahre im mittleren sechsstelligen Eurobereich liegen.

Ohne ein zusätzliches Heizhaus wären die Liegenschaften nicht zu versorgen. Über den geplanten Standort am Friedhof habe man sich Gedanken gemacht. „Unabhängige Gutachten haben ergeben, das vom Heizhaus keine nennenswerten Beeinträchtigungen ausgehen, wir glauben daran, dass das Projekt gut ist.“, sagt Ströh.

Für die Zukunft gibt es schon weitere Ideen, den CO2-Ausstoß zu senken. Solaranlagen für die Gebäudedächer der Kirchengemeinde, wären eine Möglichkeit. Auch über eine Lademöglichkeit für E-Autos werde schon nachgedacht. Wer weiß, vielleicht fährt dann ja auch nächste Kirchenbus mit grünem Strom statt mit Diesel.