Muss ich meine Eltern lieben?

Wenn Beziehungen toxisch werden!

Die Liebe einer Mutter ist bedingungslos. Sie ist bereit für Ihr Kind alles zu tun, es zu unterstützen, um es glücklich zu sehen. Sie gibt dem Kind Liebe, Zärtlichkeit und steht Ihrem Kind jederzeit und in allen Lebenslagen zur Seite. So ist zumindest das Idealbild einer Mutter in unserer Wunschvorstellung und in unserer Gesellschaft.

Leider hat nicht jeder das Glück, so eine Mutter zu haben. Was, wenn die Frau, die dich auf die Welt gebracht hat, dein Selbstvertrauen und Deine Gefühle in Schutt und Asche legt? Wenn sie dir keine Liebe, Anerkennung, Aufmerksamkeit oder Zuneigung schenkt?

Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass weder Eltern, noch Kinder perfekt sind. Es ist selbstverständlich, dass wir alle Fehler in der Erziehung oder im Leben machen. Jeder von uns lernt ein Leben lang. Aber es ist eine andere Geschichte, wenn Eltern oder Partner, das Leben eines anderen Menschen maßgeblich negativ beeinflussen und fast zerstören.

Ich kann mich daran erinnern, dass ich als kleines Mädchen ein Kleid von einer lieben Freundin geschenkt bekam. Ich zog es stolz an, lief zu meiner Mutter und präsentierte es ihr freudestrahlend. „Mama, guck mal, was ich geschenkt bekommen habe. Ist das nicht schön?“, sagte ich meiner Mutter mit leuchtenden Augen. „Das Kleid ist ganz hübsch, aber so fett und hässlich wie Du bist, sieht nichts an Dir hübsch aus!“, entgegnete sie schroff. Da war ich gerade 7 Jahre alt.

Und da war er, dieser unendliche innere Schmerz, der mich noch viele Jahre begleiten wird. Dieser eiskalte Eimer Wasser, der sich über meinen Körper, mein Herz und auch meine Seele ergoss. Ich kann mich sogar erinnern, geweint zu haben. „Was heulst Du schon wieder rum? Du bist einfach nur schwach! Warum kannst Du nicht so sein wie ich? Hübsch, schön, schlank und klug! Ich bereue es jeden Tag Dich auf die Welt gesetzt zu haben! Hätte ich Dich bloß abgetrieben!“, schrie mich meine Mutter an.

Solche Ereignisse wiederholten sich im Laufe der Jahre immer und immer wieder. „Du musst etwas tun, damit ich Dich lieben kann!“, dies ist einer der Sätze meiner Mutter, die meine Kindheit und Jugend begleitet haben.

Ich hungerte als Kind, um so schlank zu sein wie meine Mutter. Ich war bereit alles zu tun, um ihre Liebe, Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erlangen. Ich wollte nur, dass diese Abweisung und dieser innere Schmerz aufhört. Doch egal was ich tat, um meine Mutter glücklich, zufrieden und stolz zu machen – am Ende war sie es nie. Ich bin mit dem Glauben aufgewachsen, dass ich für nichts gut genug bin.

Jeder Erfolg von mir war in ihren Augen nicht gut genug und jeder Misserfolg erfreute sie. Sie kritisierte mein Aussehen, meine Kleidung und meine Gesellschaft. Sie konditionierte mich dazu unsichtbar zu sein, weil sie sich für mich schämte. Ich durfte keinerlei Gefühle zeigen, nicht weinen, wütend sein, laut reden, oder laut lachen. Ich musste leise essen, leise gehen und mich in jeder Situation unauffällig und ruhig verhalten, damit die Welt vor meiner Hässlichkeit, Unfähigkeit und Dummheit verschont blieb.

Ich war immer neidisch auf die wundervollen Mutter-Tochter-Beziehungen. Und es schmerzt mich teilweise noch heute, wenn ich Mütter dabei beobachte, wie viel bedingungslose Liebe, Zuneigung, Stolz und Anerkennung sie ihren Kindern schenken.

In der Öffentlichkeit war meine Mutter die absolute Perfektion. Eine perfekte Gastgeberin, Ehefrau, Freundin und Mutter. Eine Frau, die in jeglicher Hinsicht jedem und allem überlegen war. Die es immer verstand, nur Dinge zu tun, die zu Ihrem Vorteil waren oder von denen sie selber profitieren konnte. In der Öffentlichkeit war sie anderen gegenüber bis zu einem gewissen Grade immer liebevoll, empathisch und verständnisvoll. Doch hinter verschlossener Türe war meine Mutter ein ganz anderer Mensch, die alles kritisiert und zerstört, was man ist.

Aus diesem Grund zog ich mich schließlich immer mehr in mich selbst zurück und wurde zu einer sehr unsicheren Person, deren

Selbstwertgefühl am Boden lag. Ich verstand nicht, warum ich mein Spiegelbild hasste. Warum ich niemandem vertraute. Ich hatte Angst, meine Gedanken und Gefühle auszudrücken. Ich habe kaum zu anderen Menschen Beziehungen aufgebaut, aus Angst abgelehnt zu werden. Ich dachte, wenn andere nett zu mir wären, geschieht dies nur, um mich auszubeuten.

Solche Menschen wie meine Mutter leben in ihrer eigenen Welt, in der nur sie die Hauptrolle spielen. In der sie das Zentrum sind und alle sich nach ihren Bedürfnissen und Wünschen zu richten haben.

Es ist die Welt, die wir die Welt der Narzissten und Soziopathen nennen.

Wenn wir über Narzissten und Soziopathen sprechen, ist meistens die Rede von narzisstischen und/oder soziopathischen Partnern, die manipulieren, lügen, beschuldigen und mit denen es fast unmöglich ist, eine normale Beziehung zu haben. Mit einem Partner, Freund, Arbeitskollegen oder Bekannten können wir auf Distanz gehen oder sie aus unserem Leben streichen und uns leicht erholen, aber was, wenn es sich um unsere eigene Mutter handelt?

Man kann sich nicht aussuchen, wer einen auf die Welt bringt oder in welcher Familie man aufwächst, noch können wir so leicht jede Verbindung zu ihnen trennen. Denn unsere Gesellschaft erwartet auch von Kindern, dass sie bedingungslos hinter den Eltern stehen und sie in jeglicher Hinsicht unterstützen.

„Ihre Mutter ist ein narzisstischer Soziopath!“, sagte mir Jahre später mein Psychotherapeut nach vielen Gesprächen auf den Kopf zu.

Aber was genau ist ein Narzisst, Soziopath oder gar Psychopath? Eine narzisstische Persönlichkeitsstörung ist eine Form von einer psychischen Störung, die ein erhöhtes und übersteigertes Selbstwertgefühl und ein tiefes oder gar bedingungsloses Verlangen nach Aufmerksamkeit und Bewunderung anderer Menschen hervorruft. Man wird nicht mit Narzissmus geboren, sondern man wird durch Traumata, Erlebnisse und Ereignisse im Leben zu einem Narzisst. Anders ist es bei einem Soziopath und Psychopath. Beides sind Formen von psychischen Störungen, die angeboren sind. Während der Narzisst alles versucht, um im Mittelpunkt zu stehen, ist ihm vielleicht nicht bewusst, dass er Dich durch Manipulationen verletzt hat. Der Soziopath beeinflusst und verletzt Dich ganz bewusst und hat vielleicht sogar Spaß dabei. Dem Psychopath sind Deine Gefühle und Empfindungen vollkommen egal.

Ich habe bis ins Erwachsenenalter nicht bemerkt, wie negativ meine eigene Mutter mich beeinflusst hat. Erst heute aus der Sicht eines Erwachsenen erkenne ich wie viele Narben, ich aufgrund des Verhaltens meiner Mutter in mir trage. Wie sehr sie mich für den Rest meines Lebens geprägt und beeinflusst hat.

Ein Kind wird als Kind niemals denken, dass seine Mutter an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leidet. Kinder von narzisstischen Eltern werden sich nur fragen, warum ihre Eltern sie nicht lieben und die Leere, den Schmerz und Traurigkeit in ihren Herzen und Seelen spüren.

Die Kinder narzisstischer Eltern haben keine andere Wahl, als sich selbst und seine eigene Identität auszulöschen und irgendwie durch Verleugnung und Selbsttäuschung zu überleben.

Der Narzissmus ist so gefährlich, weil er zunächst nicht erkannt werden kann. Narzissten sind meistens unglaubliche Charmeure, die sich als die besten Menschen der Welt darstellen können.

Bevor ich die Anzeichen einer narzisstischen Mutter aufliste möchte ich sagen, dass ich dies nicht tue, um solche Mütter zu verurteilen oder zu beschuldigen. Ich möchte den Kindern narzisstischer Elternteile helfen, die durch deren Einfluss ihr ganzes Leben zu kämpfen haben.

1. Der Mittelpunkt des Universums
Wenn du mit deiner Mutter über deine Probleme reden möchtest, dauert es nicht lange, bis sie das Gespräch wieder zurück auf sich selbst lenkt. Narzissten sind komplett auf sich selbst fokussiert. Sie interessieren sich nicht wirklich für andere Menschen. Selbst für ihre eigenen Kinder können sie kein echtes, menschliches Interesse zeigen.

Wenn ein Narzisst dich entgegen sonstiger Gewohnheit fragt, wie es in deinem Leben läuft, dann meist nur, um die Kontrolle über dich zu behalten. Es geht ihm nicht darum, eine gute Beziehung zu dir aufzubauen, sondern darum, seine Machtposition zu stärken. Jede Information, die sie über dich bekommen, kann eines Tages gegen dich verwendet werden.

Ihre Probleme verdienen deine volle Aufmerksamkeit, während deine Probleme ignoriert und als nichtig eingestuft werden. Wenn Narzissten etwas für dich tun, erinnern sie dich ständig an ihre Großzügigkeit und werden oft eine Situation finden, in der sie es dir unter die Nase reiben werden.

2. Keine Anerkennung, Liebe oder Lob
Egal, was man getan und erreicht hat, man wird von narzisstischen Müttern niemals Lob, Liebe oder Anerkennung erhalten.
Eine narzisstische Mutter vergleicht ihr Kind oft mit anderen, die scheinbar besser sind als es selbst.

3. Die grandiose und perfekte Show
Die Außenwirkung und -darstellung einer narzisstischen Mutter muss perfekt sein, auch wenn das auf Kosten ihrer Kinder geht. Um als perfekte Mutter und Frau gesehen zu werden, benutzt sie ihre Kinder wie Werkzeuge. Narzissten sind süchtig nach jeglicher gearteter Aufmerksamkeit. In der Gesellschaft sind sie immer die Besten, sie wissen und können alles am besten und andere sind zweitrangig. Es ist nicht ungewöhnlich, dass narzisstische Eltern ihren Kindern Glaubensätze einimpfen, indem sie sagen: “Du darfst nicht mit ihm zusammen sein, seine Familie ist schlecht. Wir sind doch besser als sie.”

4. Manipulation und Lügen
Manipulation und Lügen sind die Hauptwaffen von Narzissten und sie setzen diese gnadenlos, auch gegen ihre eigenen Kindern ein.
Auf eine Bitte oder einen Wunsch des Kindes, welches eine narzisstische Mutter nicht will oder erfüllen kann, wird sie mit Sätzen antworten wie: “Ich habe dir alles gegeben und ich habe alles für dich getan, wie kannst du so undankbar sein? Wie kannst Du mir das antun?“ Narzissten spielen immer auf die Gefühlskarte, weil sie wissen, dass du irgendwann aufgeben wirst. Es ist ein Spiel, das du nicht gewinnen kannst. Am Ende wirst du genau das tun, was sie wollen.

5. Der unendliche Wettbewerb
Ein todsicheres Anzeichen dafür, dass es sich bei einer Mutter um eine Narzisstin handelt, ist, wenn sie immer um Schönheit, Fähigkeiten oder Erfolg konkurriert. Dieses Verhalten ist extrem anders als bei normalen Müttern und zeigt das Ausmaß an, mit der eine narzisstische Mutter maximaler Schaden in der Seele ihrer Kinder anrichten kann. Die Angst, in einem Wettbewerb mit dem Kind möglicherweise zu verlieren, führt dazu, dass eine narzisstische Mutter das Kind ständig runtermacht. Um das Selbstbewusstsein zu beschädigen und die Oberhand in der Beziehung zu behalten. Selbst bei meiner Partnerwahl zeigte meine Mutter keine Gnade. Sätze wie: „So fett, hässlich und dumm wie Du bist, wird Dich kein Mann jemals heiraten!“.

6. Null Empathie
Eine narzisstische Mutter liebt nur sich selbst und vernachlässigt die seelischen Bedürfnisse ihres Kindes. Sie sind so stark auf sich selbst fokussiert, dass sie nicht sieht, wenn das Kind in der Schule gemobbt wird und leidet. Die Gefühle anderer sind vollkommen unwichtig, weil nur ihre Gefühle und Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Nähe und Trost sind für diese Mütter ebenso nicht vorhanden, wie Zuneigung und Liebe.

7. Das ewige Opfer
Eine narzisstische Mutter würde niemals zugeben, dass sie etwas falsch gemacht hat. Immer sind alle anderen Schuld, nie sie selbst. Narzissten können sich nicht entschuldigen, da sie so zugeben würden, nicht perfekt zu sein. Sobald sie bemerken, dass man bei ihnen Fehler aufzeigen möchte, verweigern oder entziehen sie sich sofort dem Gespräch.

Eine narzisstische Mutter ist unglaublich nachtragend. Falls du sie mal in Deiner Kindheit angelogen hast, kann sie Dir dies noch immer im Erwachsenenalter vorwerfen und dies als Grund nennen, warum sie dir nicht trauen kann. Die Wörter Gnade, Vergebung oder Verständnis sind ihr fremd.

Nach all den Jahren, in denen ich um die Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung meiner Mutter gekämpft habe, musste ich doch erkennen, dass ich den Kampf verloren habe. Schlimmer war nur, dass ich tatsächlich in meinem späteren Leben immer wieder Narzissten und Soziopathen als Partner, Freunde und Bekannte in mein Leben zog. Glaubt mir, Narzissten erkennen ihre potentiellen Opfer von früheren Narzissten.

Die Narben und Verletzungen meiner Mutter gingen soweit, dass ich Angst davor hatte eigene Kinder zu bekommen, weil ich niemals so werden wollte, wie meine Mutter. So stand ich vor einem Scherbenhaufen meiner Seele, meines Selbstvertrauens, meines Selbstbewusstsein und meiner Selbstliebe. Mit Hilfe von Psychotherapeuten, Freunden und Partnern fand ich schlussendlich wieder ein Stück weit zu mir selbst. Meine Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche wieder zu erkennen und mich selbst wieder zu finden. Seid Euch sicher: Ich lerne heute noch.

Ich musste lernen mein inneres Kind zu heilen, um mich selbst zu heilen. Ich kann die Vergangenheit nicht ändern, die Narben meiner Seele nicht ungeschehen machen, aber ich kann lernen zu leben und wieder glücklich zu sein. Dabei möchte ich Euch helfen, wenn Ihr selbst betroffen seid. Ihr seid nicht allein und es gibt wunderbare Therapeuten und Organisationen, die Euch dabei helfen.

Ich kann Euch im ersten Schritt nur folgende Tipps im Umgang mit Narzissten geben:

1. Narzissmus verstehen
Mit der Heilung von Dir selbst und Deinem inneren Kind, wirst Du erkennen, dass genau dieses verletzte Kind in Deiner Mutter wohnt. Es ist unglaublich schwer, für die Person eine Entschuldigung zu finden, die Dein Leben geprägt hat und Dir diese unzähligen Narben, Verletzungen und Schmerzen zugefügt hat. Aber wenn Du dir bewusst machen kannst, dass Deine Mutter, ein sehr unsicherer Mensch ist, der nie gelernt hat, was Liebe bedeutet, dann fällt es Dir leichter ihr zu vergeben.

Vergeben bedeutet nicht, dass das in Ordnung ist, was sie dir angetan hat, sondern dass Du diesen großen Platz des Schmerzes, der Verletzungen und Kränkungen, die Du durch Deine Mutter erfahren hast, in Deinem Herzen und in Deiner Seele frei räumst. So kannst Du Dein Leben neu und vor allem frei gestalten und diesen neu gewonnen Platz mit Liebe und schönen Dingen füllen. Informiere dich über das Thema Narzissmus, lese in Büchern darüber oder frag einen Experten. Suche einen Therapeuten auf und lasse Dir helfen.

2. Sie wird sich niemals ändern!
Auch wenn Narzissmus behandelt werden kann und es durchaus Therapien gibt, wird sich ein Narzisst nie um 180 Grad drehen und sich zu einer liebevollen und empathischen Mutter entwickeln. Je früher du akzeptierst, dass deine Mutter sich nie ändern wird, desto einfacher wird es für dich sein, deinen eigenen Weg zu gehen.

3. Lebe und akzeptiere deine Gefühle
Als Kind hast du wahrscheinlich gelernt oder wurdest darauf konditioniert, deine Gefühle und Bedürfnisse zu unterdrücken oder zu ignorieren. Vielleicht ist das Wichtigste, was du für dich selbst tun musst, dich wieder mit deinen Gefühlen und Bedürfnissen anzufreunden. Sie sind und waren schon immer da. Lerne Dich selbst und Deine Empfindungen neu kennen.Erlaube Dir zu fühlen, zu weinen, zu lachen. Ja, auch zu schreien und wütend zu sein, dass alles bist Du, gehört zu Dir und Du darfst fühlen.

4. Setze klare Grenzen
Am liebsten würden wir zu einer narzisstischen Mutter jeden Kontakt abbrechen und sie für immer aus unserem Leben verbannen, aber so einfach ist es leider doch nicht. Schließlich liebt man seine Mutter, man fühlt sich verpflichtet, egal wie sie zu einem war. Die Gesellschaft und Dein Umfeld zwingen Dich förmlich dazu und dem zu entsagen, ist für viele von uns unmöglich.

Bleib ihr gegenüber emotionslos, egal welche Tricks sie bei Dir anwendet. Auch wenn Sie Dich bis aufs Blut reizt und Dich mit allen Methoden versucht zu triggern, zeige keine Wut, keinen Ärger, keinen Schmerz, keine Traurigkeit.

Biete ihr keine Angriffsfläche und gib ihr möglichst oberflächliche Informationen, was gerade in Deinem Leben vorgeht.

Sei ein kalter, grauer, emotionsloser und langweiliger Stein. Denn Narzissten lieben emotionale Dramen, damit sie sich an Deinem Leid und an Deinem Schmerz ergötzen können. Entziehst Du dem Narzissten die Nahrung, wirst Du auf Dauer uninteressant und langweilig. Je emotionsloser Du wirst, desto eher lassen sie Dich in Ruhe.

Du fragst Dich, wie Du das in der Praxis umsetzen sollst?

  • Halte jedes Gespräch und jeden Kontakt so kurz und knapp wie möglich.Wenn du nicht mit ihr reden musst, dann tue es auch nicht.
  • Meide so gut es geht ihre Nähe, setz dich bei einer Familienfeier in eine andere Ecke als sie und vermeide jeglichen Kontakt.
  • Tue es unauffällig, ansonsten wird sie dies benutzen, um dich anzugreifen.
  • Wenn sie dich fragt, wie es dir geht, lautet deine Antwort immer: „Mir geht‚s gut, danke.“
  • Wenn sie dich fragt was du gestern gemacht hast, dann antwortest du so oberflächlich wie möglich: „Ich habe gearbeitet und war nach Feierabend einkaufen.“ Sprich mit ihr nur über oberflächliche Dinge wie das Wetter.
  • Rede nicht über dein privates oder berufliches Leben, egal was du gerade durchmachst. Sie wird versuchen dich mit jeder Information, die du ihr gibst, zu verletzen und zu manipulieren.
  • Lass dich auch auf keinerlei Diskussionen, Debatten oder Streitigkeiten mit ihr ein. Lass dich nicht von ihr auf etwas festnageln.
  • Wenn sie dich nach deiner Meinung fragt, antworte möglichst vage mit „Ich werde darüber nachdenken“, „Das kann ich im Moment gar nicht sagen.“ oder „Mal sehen.“.
  • Stell ihr keine Fragen zu ihrem Leben, denn das ist genau die Art von Aufmerksamkeit, die sie sich von dir wünscht und wonach sie giert.
  • Zeige keine Emotionen! Rede nicht über die Vergangenheit.
  • Falls sie Dir Vorwürfe macht oder Dich wegen irgendetwas beschuldigt, antworte einfach: „Ja, das kann sein“ oder „Ich hatte sicherlich meinen Anteil daran.„

Ich weiss, dass klingt alles ganz schön hart. Aber Du schaffst das! Bleib bei Dir, Deinen Gefühlen, Deinem Leben und allem was Dich glücklich macht. Scheue nicht, Dir Hilfe zu suchen. In jeder größeren Stadt gibt es Beratungsstellen und Therapeuten, die Dir helfen. Du bist nicht allein! Geh Deinen Weg und lebe Dein Leben.

Ich wünsche Dir alles Glück und Liebe der Welt auf Deinem Weg. Du hast es verdient glücklich zu sein und bedingungslos geliebt zu werden. Auch wenn nicht von Deiner eigenen Mutter, dann zumindest von Menschen, die Dich lieben und denen Du wichtig bist. Aber vor allem liebe Dich selbst, denn Du bist es wert!

Bericht: Hetty Lee