Mein Weg zum Make-up Boy

Ein Wunderschönen, meine Lieben!

Wie bin ich zum Make-up-Boy geworden?

Fangen wir mal von vorne an. Da ich der einzige Sohn von 4 Kindern bin, bin ich schon sehr früh mit Make-up in Kontakt gekommen. Ich habe immer sehr gespannt zugeschaut, wenn meine Mutter oder meine Schwester sich zurecht gemacht haben. Ob Haare oder Make-up, alles war so mega spannend.

Da meine älteste Schwester immer ein gewisses Vorbild für mich war und eine Friseurlehre gemacht hat, habe ich ihr gleichgezogen und auch eine Ausbildung zum Friseur gemacht. Dabei bin ich auch in Make-up ausgebildet worden, wie z. B. Braut Make-up oder Foto Make-up. Das hat mir aber nicht gereicht! So bin ich 2013 zur Meisterschule gegangen, wo das Thema Make-up noch intensiviert wurde.

Dann habe ich mich beruflich aus Hamburg verabschiedet und habe mir einen Salon in Schleswig-Holstein gesucht, wo ich seit 2013 im Salon Silver Friseure arbeite. Aber irgendwie habe ich mich gefragt, das kann doch nicht alles sein? Naja, wie es ja

jeder kennt, schaute ich auf Facebook rum und es ist mir ein Live aufgefallen von einer jungen Frau aus den USA. Die sprach in dem Live englisch und deutsch und ich fragte mich, was macht sie da? Sie sprach mit den Zuschauern und schminkte sich dabei. Ok habe ich mir gesagt und beobachtete mal das ganze Spiel. Das habe ich ein paar Wochen gemacht und dann habe ich mal in ihrem Live auch was geschrieben. Wir sind ins Gespräch gekommen und sie fragte mich, was ich beruflich machen würde. Ich habe sie dann aufgeklärt. Sie sagt zu mir: „Echt cool! Hast du nicht auch Lust da drauf das zu machen, was ich mache?“

Ich sagte zu ihr: „Hallo, ich als Mann soll Make-up verkaufen und wie soll das gehen?“ Ja ganz einfach, du schminkst dich und sprichst über dich und dein Leben sowie über das Make-up.

Da hatte ich erst mal was zum Überlegen. Möchte ich eine Person des öffentlichen Lebens werden und dann auch noch mit Make-up? Aber ich bin den Schritt gegangen und habe dann angefangen, mich live vor der Kamera zu schminken. Freunde und meine Familie haben es am Anfang etwas belächelt. Nun sind sie einer meine größten Fans. Besonders meine Mutter, meine Schwestern und mein Ehemann sind sehr stolz über meine Leistung.

Aber sich selbst zu schminken ist immer noch etwas anderes, als wenn man einen Kunden schminkt. Aber ich war immer schon ein Mensch mit der Devise: „Kann ich nicht! Gibt es bei mir nicht!“ Denn man kann alles schaffen, wenn man es will! Also bin ich auch in dieser Aufgabe sehr gewachsen, was Boy Make-up angeht. Aber der Weg, wo ich heute stehe, war sehr hart

und mit viel Hass gepflastert. Besonders als homosexueller Mann ist man auch heute noch sehr dem Hass der Gesellschaft ausgesetzt.

In meine Live´s habe ich heute leider noch Menschen, die damit leider ein Problem haben. Die Welt ist ein Rainbow.

Aber meine Fangemeinde, die jeden Tag wächst, bestätigt mich in dem was ich mache. Darauf bin ich sehr stolz, besonders, weil ich als Make-up Boy für viele Frauen und Jugendlichen ein Vorbild bin. Ganz besonders für die Jugendlichen, die sich selbst noch finden müssen, auch was ihre Sexualität angeht. Besonders, wenn sie mich um Rat bitten, wie sie sich vor ihren Eltern outen sollen. Ich kann nur eins sagen, das war für mich die beste Endscheidung in meinem Leben, ein Make-up Boy zu werden.

Ich kann so vielen Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie inspirieren. Es geht sogar so weit, dass Schüler über mich Make-up Boy, Referate halten.

Ich kann nur jeden raten: Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben! Denn nur so kann man glücklich ins Leben schauen.

Love is Love.

Euer Sascha