BETTER DONE THAN PERFECT
Weihnachtsfeier, Arbeit, Kindergeburtstag.
Gehörst Du auch zu den Menschen, die ständig alles perfekt machen müssen? Denen es schwer fällt, auch mal Fünfe gerade sein zu lassen? Die sich in Details verlieren? Dann geht es dir wie mir.
Sehr oft steckt dahinter die Angst, nicht gut genug zu sein. Nicht zu genügen.
Und genau wie bei vielen Dingen im Leben gibt es auch hier guten Perfektionismus und schlechten Perfektionismus.
GUTER PERFEKTIONISMUS
Natürlich kann es auch von Vorteil sein, nach Perfektionismus zu streben und so zu leben, dass man sich immer weiter entwickelt. Bei jedem Projekt eine kleine Steigerung. Viele erfolgreiche Menschen tun dies. Der Unterschied aber zu Menschen mit schlechtem Perfektionismus ist, dass sie auch mal Fehler machen können und aus diesen lernen, anstatt jedwede Fehler zu vermeiden und sich selbst zu geißeln, wenn einer dann mal passiert.
Sie akzeptieren die Fehler und können auch mal fünf gerade sein lassen, denn Fehler gehören zum Leben dazu und sie wachsen an ihnen.
WARUM IST SCHLECHTER PERFEKTIONISMUS SO PERFIDE?
Schlechter Perfektionismus hat viel mit einem schlechten Selbstwert zu tun. Keine Fehler zuzulassen, um ja keine Schwäche zu zeigen, oder das Gefühl zu haben, alles doppelt und dreifach kontrollieren zu müssen. Es fällt ihnen schwer auch mal Dinge abzugeben, zu delegieren. Ebenso verlieren sie sich in übermäßigem Planen und neigen dazu, ständig alle möglichen Arten von Listen anzufertigen. Häufig kommt auch das Hinauszögern von Entscheidungen vor, denn man könnte ja einen Fehler begangen haben oder falsch liegen.
Wichtig ist es auch, sich selbst zu fragen: „Wie gut kann ich nein sagen? Wenn ich das nicht kann und mich unersetzlich fühle, habe ich meist ein Problem.
Viele Burnout-Patienten, die später beim Psychologen landen, sind im Endeffekt Perfektionisten, die versucht haben, den Selbstwert und Anerkennung aus ihrer Arbeit zu ziehen und deswegen das Gespür dafür verloren haben, wann sie Schluss machen sollten. Und lieber noch eine Ehrenrunde mehr gedreht haben, um den Kollegen und dem Chef zu gefallen. Doch auf lange Sicht zerrt dies nur wahnsinnig an den Kräften und ist meist auch viel ineffektiver.
Das Problem von Perfektionisten ist es, dass sie sich selbst keine Schwächen zugestehen, denn das wäre ja höchst „unperfekt“, weshalb ein ungesunder Perfektionismus leider auch im Suizid enden kann.
PERFEKTION VERHINDERT AKTION:
Anstatt ein Projekt abzuschließen, verlierst Du dich lieber in Details? Du versuchst alles möglichst perfekt abzuliefern, anstatt ein Projekt auch mal gut sein zu lassen? Als Perfektionist mit einer ungesunden Ausprägung weiß ich wovon ich rede… Deswegen, wenn du dich bis hier hin wieder erkannt hast, habe ich ein paar Tipps für dich, die mir über die Zeit geholfen haben.
1. Arbeite an deinem Selbstwert:
Lerne dich selbst anzunehmen und zu lieben wie du bist. Selbstliebe zu lernen, ist gar nicht so einfach und kann viel Arbeit bedeuten, deswegen ist es oft ratsam, einen Psychologen als Hilfe hinzuzuziehen. Es gibt aber auch viele Ratgeber zu diesem Thema.
2. Es ist egal, was andere von dir denken:
Wichtig ist, das du lernst wieder positiv von dir zu denken und dem überhaupt keine Gewichtung innerlich gibst, ob dies oder jenes gerade anderen gefällt oder nicht. Wichtig ist, dass es dir selbst gefällt.
Wenn wir mal ehrlich zu uns selbst sind, wem versuchen wir eigentlich zu gefallen? Oft sind es Menschen, denen wir ziemlich egal sind, die wir aus unserem Arbeitswahn, um unseren Selbstwert daraus zu ziehen, glorifizieren, obwohl wir denen herzlich egal sind. Die einfach nur einen Nutzen aus uns ziehen
Versuche mehr von Außen auf die Dinge zu schauen.
3. Lerne es Hilfe anzunehmen:
Es kann einem unheimlich viel Arbeit abnehmen, wenn man auch mal Dinge delegiert, oder wenn Menschen einem einfach helfen.
4. Sich selbst Erholung gönnen:
Ein paar Tage mal wirklich abschalten? Es ist ganz wichtig, sich bewusst Inseln der Ruhe zu schaffen. Ob Yoga, Meditation oder stressabbauender Sport.
Durch das Gefühl, „das kann nur ich schaffen“, verlieren sich Perfektionisten darin, doch noch einmal schnell die Wohnung zu putzen, ein Drei -Gänge -Menü zu kochen oder dieses oder jenes Projekt noch ganz wichtig abschließen zu wollen.
Wichtig ist es, sich wirklich feste Zeiten einzubauen,
in denen man komplett abschaltet. Keine Verpflichtungen, keine Projekte, einfach mal die Seele baumeln lassen.
5. Höre auf Dich mit anderen zu vergleichen:
Es wird immer Menschen geben, die etwas besser können als du, die talentierter sind. Denen bestimmte Dinge leichter fallen. Wichtig ist, dass du lernst Dinge für dich und in deinem Tempo zu machen.
6. Behalte das Große und Ganze im Auge:
Viele Perfektionisten verlieren sich in Details. Dies endet oft in einem Tunnelblick. Negativer Effekt davon: Das Projekt dauert meist viel länger und die Detailversessenheit führt dazu, dass einem das Projekt irgendwann über den Kopf wächst.
7. Better Done Than Perfect:
Auch ich hätte hier jetzt noch viel mehr schreiben können, doch es ist wichtig, sich nicht in Details zu verlieren. Denn ganz wichtig ist es Projekte zu beenden und zu lernen, dass es auch mit 80% geht, anstatt mit 120%.
Sehr oft merkt man dann etwas später, dass es genau so schon vollkommen gereicht hat und dass jedes weitere herum perfektionieren nur den Bogen überspannt und viel Kraft gekostet hätte.
Wenn Du noch mehr zu diesen Themen erfahren möchtet, schau doch gerne auf meinem englischsprachigen YouTube Kanal vorbei: YouTube.com/c/lovelymindofficial oder auf
www.lovelymind.net
Ich wünsche Dir noch einen schönen Start in den Herbst.
Stay Lovely,