Landrat Rolf-Oliver Schwemer Infogespräch Quartierskonzept
Klimaschutz macht eine Energiewende notwendig. Nicht nur im Bereich Wärme und Strom, sondern auch im Individual- und Öf-fentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV). Landrat Rolf-Oliver Schwemer ließ sich die neusten Projekte der Bioenergie Gettorf von Geschäftsführer Martin Laß erklären und zeigte sich beein-druckt. In Gettorf könnte die kreisweit erste Ladestation für E-Busse entstehen.
„Wenn wir weg vom Verbrenner und für den ÖPNV auf E-Busse setzen wollen, dann braucht es eine passende Ladestruktur.“, sagt Laß. Dafür braucht man eine Hochleistungsladestation, ei-nen sogenannten High Performance Charger mit einer Leistung von 350 Kilowatt. Den möchte Laß am Schul- und Sportzentrum bauen. Quartierskonzept heißt seine allumfassende Lösung, mit
der er auch für Privatleute eine Ladeinfrastruktur schaffen will. Die Idee ist simpel und könnte im Wohngebiet Lindentor/Ahorn-weg erstmals umgesetzt werden.
Zusätzlich zum Nahwärmean-schluss denkt Laß auch Stromerzeugung durch Photovoltaik und Glasfaseranbindungen mit. „Wir mieten uns bei den Hausbesit-zern Dachflächen, um Solaranlagen aufzubauen“, erklärt er. Die Entscheidung für ein Solardach sei also nicht mehr von hohen Investitionen abhängig, sondern bringe dem Eigentümer Einnah-men. Der Strom fließt in ein eigenes Inselnetz, kann gespeichert werden und ist beispielsweise an hauseigenen Ladestationen verfügbar, auch wenn die Sonne nicht scheint.
Durch eine Sektorkopplung wäre es auch möglich überschüssi-gen Strom aus Windkraftanlagen zu speichern, um ein Abschalten zu verhindern, weil der Strom nicht anderweitig gebraucht wird. Ladesäulen für Pkw sind am Hospiz geplant, in den Parkbuchten Lindentor/Ahornweg, und im Sander Weg. „Dort planen wir eine Kooperation mit dem Dörpsmobil und wollen in den Parkbuchten die nötige Ladeinfrastruktur schaffen“, sagt Laß.
Ganz wichtig, alle Ladesäulen sollen öffentlich zugänglich sein und mit einer eigenen Kundenkarte der Bioenergie Gettorf sowie EC- oder Kreditkarten genutzt werden können, um beispielsweise Urlaubern und Gästen einen einfachen Zugang zu ermöglichen. Einer noch ausstehenden Genehmigung für den Bau der Ladein-frastruktur auf öffentlichen Flächen sieht Laß, der auch auf För-dergelder hofft, positiv entgegen. Auch Schwemer zeigte sich be-eindruckt: „Eine Aufgeschlossenheit auf Kreisseite ist vorhanden.“