Mariekes Welt - "Heiligabend auf der Straße“
Liebe Leserinnen und Leser,
es geht mit riesigen Schritten auf Weihnachten zu und deshalb möchte ich Euch heute mal erzählen wie ich Heiligabend gefeiert habe als ich noch ein Kind war.
Im Advent haben meine Mutter, meine beiden Schwestern und ich zuhause Plätzchen gebacken und aus Wachswabenplatten Bienenwachskerzen gerollt.
Weil Advent sowas wie warten bedeutet, haben wir die Kekse auch nicht vor Weihnachten gegessen (Hat zwar nicht immer so ganz perfekt geklappt, aber so übt man sich in Geduld…).
Am Tag vor Heiligabend haben wir die Plätzchen dann in 40 – 50 kleine weihnachtliche Tüten getan und mit bunten Bändern zugebunden. An das Band kam jeweils eine der duftenden Kerzen und ein gebasteltes Weihnachtskärtchen, auf das wir „Fröhliche Weihnachten“ schrieben.
An Heiligabend sind wir dann mittags in die Stadt zu den Menschen gegangen, die – wie Maria und Josef damals in der ERSTEN Heiligen Nacht – keinen Raum in der Herberge hatten und haben ihnen unsere selbstgemachten Gaben vorbeigebracht. Fast alle haben sich sehr gefreut, und wir hatten viele wunderbare Begegnungen und Gespräche.
Manche haben die Kerzen nie angezündet, sondern im Laufe der Jahre gesammelt und immer nur daran gerochen. Einer der Obdachlosen hat mich mal Huckepack genommen, weil ich nicht so gut laufen konnte und wir mit unserem Sack voll Tüten noch eine ziemliche Strecke vor uns hatten.
Das hat mir sehr viel Spaß gemacht. Er hat uns einfach begleitet und bevor wir später wieder gingen hat er mir seinen Ohrring geschenkt. Darüber habe ich mich riesig gefreut. Das war mein schönstes Weihnachtsgeschenk. Zuhause im warmen Wohnzimmer gab es abends dann immer Kartoffelsalat und Würstchen vor unserer Familienbescherung und am ersten Weihnachtstag sind wir zu Oma und Opa gefahren.
Wie verlebt Ihr denn Euer Weihnachten? Ich wünsche Euch allen schöne, entspannte und möglichst erholsame Weihnachtstage sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2024.
Eure Marieke