die kunst liegt in der familie
Wie der Vater...
Hallo,
mein Name ist Arne Danikowski und ich wurde am 21.07.1969 in Eutin geboren. Für mich ist das ein ganz besonderes Datum, denn genau an diesem Tag kletterte Neil Armstrong die Leiter der Eagle One hinunter und betrat als erster Mensch die Mondoberfläche. Dieses Ereignis hat sicher nichts damit zu tun, dass ich selbst nach den Sternen trachte und mich ganz und gar der fantastischen Literatur hingab. Aber dennoch ist es doch sehr passend, oder nicht?
Bereits in früher Kindheit hat mich der Sternenhimmel in seinen Bann gezogen. Viele Nächte habe ich damit verbracht, in den Himmel zu starren und darüber nachzudenken, was die Menschen im Universum alles erwarten würde. Das mag nicht ungewöhnlich gewesen sein, welches Kind mag nicht die Sterne?
Der Schlüsselmoment in meinem Leben, der mich in die Arme der Science-Fiction Literatur trieb, ereignete sich während eines Aufenthalts in der Unfallchirurgie in einem Krankenhaus in Kiel. Ich war damals zwölf Jahre alt und hatte mich am Knie verletzt. Zu diesem Zeitpunkt war ich ein ganz normales Kind, das gerne seine Zeit mit Comics verbrachte. Das Lesen von Büchern stand nicht auf meinem Programm.
Ein Zwölfjähriger kann zuweilen ganz schon nervig sein. Vor allem, wenn er sich langweilt. Mein Bettnachbar musste so empfunden haben und drückte mir ein Buch in die Hand. Er würde erst wieder mit mir reden, wenn ich das Buch gelesen hätte. So kam ich zu meinen ersten SF-Roman, das ich zum Leidwesen meines Zimmergenossen in zwei Tagen durchgelesen hatte.
Inzwischen habe ich das Buch die Foundation Trilogie von Isaac Asimov mehrfach gelesen und es ist bis heute eines meiner Lieblingsbücher. Der Roman hat etwas in mir ausgelöst, das ich schwer in Worte fassen kann. Ich war hin und weg. Fortan gab es nur eine einzige Lektüre für mich – Science-Fiction Bücher.
In den kommenden Jahren entwickelte ich mich zu einer wahren Leseratte. Ich verschlang alles, was ich in dem Genre in die Finger bekam. K.H. Sheer, W.D. Rohr, Perry Rohdan, Utopia Classiscs, E.C. Tubb., um nur einige zu nennen. Auch kein utopischer Film oder Serie war vor mir sicher. Ich entwickelte mich zu einem richtigen Nerd und wirkte auf Gleichaltrige sonderbar.
Meine Begeisterung ging so weit, dass ich anfing, mir meine eigenen Geschichten auszudenken und, zunächst handschriftlich, dann mittels einer Schreibmaschine zu Papier zu bringen. Diese Geschichten sollten für viele Jahrzehnte in einer Schublade verschwinden.
Irgendwann gelangte ich an einen Punkt, an dem es mir nicht mehr reichte, Geschichten nur zu lesen. Ich wollte mehr über die zum Teil abenteuerlich beschriebenen Techniken und Möglichkeiten erfahren. Mit anderen Worten, ich musste mich mit Albert Einstein und Co auseinandersetzen. Das war alles andere als leichter Stoff. Die nächsten Jahre bis zum Schulabschluss verbrachte ich fast ausschließlich damit, Sachbücher über Astrophysik zu lesen.
Mit meinem neuen Wissen erschuf ich neue Geschichten und legte diese zu den bereits vorhandenen in die Schublade. Nach meinem Schulabschluss und mit dem Erreichen des achtzehnten Lebensjahrs war erst einmal Schluss mit dem Lesen. Meinen ursprünglichen Plan, Astrophysik zu studieren, schied aufgrund nicht ausreichender Noten aus. Das Abschlusszeugnis war nicht schlecht, doch der Notendurchschnitt reichte nicht für ein Studium. Außerdem verlagerten sich meine Interessen zu denen, die die eines jungen Menschen mit frisch gemachtem Führerschein entsprechen und natürlich kam Ausbildung und Arbeit dazu.
Ich arbeitete viel, gerne und genoss das Leben in meiner Freizeit mit meiner damaligen Ehefrau und den beiden Kindern, die aus dieser Ehe hervorgingen. Doch wie sagt man so schön? „Nichts hält für immer“. Die Scheidung erfolgte bereits nach vier Jahren. Nach anhaltender längerer Krankheit befand ich mich auf der Suche nach Veränderung, die meinem Leben neuen Schwung geben sollte.
1996 lernte ich meine heutige Frau kennen, ich war zarte 26, und entschied mich für einen Umzug ins Rheinland. Mit ihr entdeckte ich erneut meine Liebe zum Lesen. Mir blieb auch gar nichts anderes übrig, war und ist meine Frau bis heute doch selbst eine wahre Leseratte. Ich blieb meinem Genre treu und las mehr, als ich es für möglich gehalten hatte. Nach weiteren zwanzig Jahren fing ich an, mich zu langweilen.
Die Geschichten brachten kaum noch Neues und es waren auch immer die gleichen Autoren, deren Bücher in den Buchhandlungen standen. Ich erinnerte mich an meine alten Geschichten in der Schublade und jammerte meiner Frau meinen Frust vor und wie gerne ich doch selbst ein Buch schreiben würde. Die Ideen sprudelten dabei nur so aus mir heraus. Für mich gab es kaum noch ein anderes Thema. Eine besondere Idee für eine Geschichte wollte mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.
Irgendwann ertrug meine Frau die einseitigen Gesprächsabende nicht mehr und verkündete, sie wolle erst wieder mit mir über meine Ideen sprechen, wenn ich das gewünschte Buch geschrieben hätte. Nun, ich unterhalte mich gerne mit meiner Frau. Es lieb mir also nichts anderes übrig als mich hinzusetzen und mit dem Schreiben anzufangen.
Das erste Ergebnis war alles andere als zufriedenstellend. Meine Frau ist mein erster Testleser und größter Kritiker. Auf die Frage, wie sie es denn nun fand, verweigerte sie die Aussage. Sie wollte meine Gefühle nicht verletzten. Mir kam der Gedanke, dass ich eventuell nicht für das Autorendasein geschaffen war und ich mir lieber ein anderes Hobby suchen sollte. Doch der Ehrgeiz hatte mich gepackt und ich fing noch einmal von vorne an. Durch endlose Diskussionen und auch Ratschläge meiner Frau war es dann 2017 vollbracht.
Mein erster Kurzroman war fertig. Was ich nicht ahnte, das Abenteuer Autor hatte gerade erst begonnen.